Eine Musikstunde mit…

„Erlaubt ist alles, was den richtigen Ton trifft“
Ausbildungsleiterin Monika Dütmeyer verrät, warum üben wichtig ist.

Schreiben kann doch eigentlich jeder! Mit einem Filzer in der Hand üben wir in jungen Jahren den Anfangsbuchstaben unseres Vornamens, arbeiten uns in der Schule quer durchs Alphabet, steigen von der Filzer- in die Füllerliga auf. Und irgendwo unterwegs passiert ein kleines Wunder: Wir haben gelernt, aus einzelnen Buchstaben ganze Botschaften zu formen. Und auf dieses kleine Wunder bauen wir in der Journalistenausbildung auf.

Unsere Volontäre lernen, Botschaften zielsicher an den Mann und die Frau zu bringen. Das funktioniert so ähnlich wie beim Gitarrelernen:  Talent ist das eine. Zusätzlich heißt es dann: üben, üben üben! Während der Gitarrenschüler anfangs viel damit zu tun hat, Akkorde zu lernen und Finger zu sortieren, steht bei Volontären Textarbeit im Vordergrund. Wichtige Fragen  sind beispielsweise: Welche Informationen gehören in den Artikel? Wie bewegt man sich rechtlich auf der sicheren Seite? Sind die Sätze verständlich?

So wie ein einzelnes Lied noch kein Album macht, vermitteln wir dem Nachwuchs Regeln für verschiedene Textgattungen: Die Volontäre lernen, was die Formen Nachricht, Bericht, Interview, Porträt, Kommentar und Reportage ausmacht und unterscheidet. Mit Anleitung unserer Redakteure entwickeln sie ein Gespür dafür, welche Form zu welchem Thema passt. Dazu kommt das Verständnis, wie einzelne Texte zu einem harmonischen Ganzen werden – denn das funktioniert so ähnlich wie ein gutes  Mixtape.

Wenn ein Lied zum nächsten passt, dann ergibt das im besten Fall „was zum Durchhören“. Unser Ziel ist es, Publikationen zum Durchlesen zu schaffen. Deshalb lernen unsere Volontäre im Verlauf ihrer Ausbildung, Artikel abwechslungsreich und spannend zusammenzustellen. Taktgeber ist dabei immer das „Publikum“.

Denn nur, was Leser interessiert, hat eine Chance, bei ihnen anzukommen. Unsere Volontäre lernen auf vielen Ebenen, wie das funktioniert: Die praktische Arbeit in der Agentur ergänzen interne und externe Seminare sowie der Einsatz in einer Nachrichtenredaktion der Tageszeitung „Neue Westfälische“. Und wie das so ist, wenn man allerhand theoretische Regeln gepaukt, mit vielen „Lehrern“ zu tun hatte und fleißig geübt hat – dann hat man das Zeug dazu, einen eigenen Stil zu entwickeln. Dabei gilt das Gleiche wie bei einem Singer-Songwriter: Erlaubt ist alles, was den richtigen Ton trifft.

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